Teichpflege

Schwimmteich mit Koibesatz. Mit schönen Bildern auf Hochglanzpapier wurde uns dieses Ziel von einem Zoohändler als attraktiv und gut möglich vermittelt. Der damit verbundene Aufwand an Technik und die erforderlichen Pflegearbeiten kamen nur am Rande zur Sprache.

 

Mittlerweile wissen wir, dass die Zielsetzung Konflikte enthält.

  • Hygiene. Die Ausscheidungen der Fische stellen eine ständige Belastung für das Wasser dar (auch Wasservögel wirken sich nachteilig aus). Zur Desinfektion von Badewasser wird in Schwimmbädern in der Regel gechlort, da Chlor bereits in sehr geringen Konzentrationen von wenigen zehntel Milligramm pro Liter Keime abtötet. Der Koibesatz verbietet diese Wasserbehandlung jedoch. Ozon wurde in den letzten Jahren wegen der Giftigkeit für Menschen aus dem Hallenbad verbannt, auch in der Koihaltung wird es kontrovers diskutiert. 
  • Optik. Die Nutzung als Schwimmteich erfordert einen appetitlichen Anblick des Wassers und der Oberflächen. Man möchte in klarem Wasser schwimmen und nicht mit Fischkot, Teichschlamm oder Algen in Berührung kommen. Auch bei Einhaltung der hygienischen Anforderungen (z. B. Keimzahlen) im freien Wasser können Algen und Biofilme auf Beckenwänden und Badeleitern den Badegenuss erheblich einschränken. Planer und Betreiber naturnaher Badegewässer warnen vor eingeschleppten Fischen, speziell auch vor Karpfen. Professionelle Schwimmteichbauer empfehlen, auf Fischbesatz zu verzichten.

Es gibt auch gemeinsame Ziele für Schwimmteiche mit Koibesatz:

  • Klares Wasser. Badende möchten die Teichränder und den Boden sehen. Koiliebhaber wollen ihre Fische sehen.
  • Sauerstoff im Wasser. Fische brauchen viel Sauerstoff im Wasser. Die Wasserhygiene für Schwimmteiche fordert ebenfalls eine Sauerstoffsättigung von 80 bis 120%.
  • Geringe Keimbelastung. Die Nutzung als Schwimmteich erfordert hygienisch einwandfreies Wasser, auch für die Koihaltung ist eine niedrige Keimbelastung vorteilhaft.
  • Wasseraufbereitung. Im Allgemeinen werden Schwimmteiche und Koiteiche nicht mit hoher Zufuhr an Frischwasser betrieben wegen der Kosten und der Temperatur. Eine ständige Klärung ist bei beiden erforderlich.

Die Qualität des Teichwassers ist nicht unmittelbar ersichtlich, Klarheit ist kein Indikator. Durch Messungen der chemischen und pysikalischen Eigenschaften wie Karbonathärte, Gesamthärte, pH-Wert, Phosphat, Nitrit, Nitrat, Sauerstoff, Leitfähigkeit, CSB5 usw. kann ein objektives Bild der Wasserqualität entstehen, das jedoch noch keinen Aufschluss über die Teichbiologie liefert. In natürlichen Gewässern kann umgekehrt über die Art und Menge der vorkommenden Kleinlebewesen (Saprobienindex) auf die Gewässerbelastung geschlossen werden. Dazu gibt es sogar Schulprojekte. Wir kennen bisher leider keinen Koiteich, bei dem diese Methode zur Bestimmung der Gewässergüte angewandt wurde.